Was ich nicht erschaffen kann vermag ich nicht zu verstehen
Mit der Süddeutschen Zeitung kann ich nicht besonders viel anfangen. Im Gegenteil ver­meide ich es nach Möglichkeit, allzuviel mit ihr zu tun zu haben. Unlängst erwarb ich doch eine Ausgabe, da ich einen speziellen Artikel daraus benötigte. Meinen Vorsatz, das be­zahlte Blatt nun auch zu lesen, hielt ich keine fünf Minuten durch, so sehr war ich ver­ärgert ob der …



Aber halt, ich schweife ab. Was hier eigentlich stehen soll: unter all den Flußkieseln hat sich ein Goldnugget versteckt, über das ich gestern abend stolperte. In der Kolumne Die Ge­wis­sens­frage des Magazins der Süddeutschen Zeitung bespricht ein Philosophiedozent mora­lische Zwickmühlen, stellt ethische Grundsätze in einen Anwendungsbezug und gibt Ver­haltens­ratschläge. Dabei hangelt er sich oft an der historischen Behandlung dieser Problem­stellung bis in die Gegenwart und bramarbasiert dabei doch meist nur wenig. Und ob­wohl ich viele seiner Schlüsse nicht teile, begründet er so gut, daß es eine Freunde ist, sich nach Sichtung der Frage zuerst selbst eine Entscheidung zu erarbeiten und diese dann gegen seine Antwort zu prüfen. Das ein oder andere Mal muß man zähneknirschend eingestehen, nicht umsichtig genug bedacht zu haben.

Einen kleinen Seitenhieb muß ich doch noch austeilen: bei der einen oder anderen der Fra­gen scheint doch so etwas durch, besser: reflektiert über die Leser, warum ich die Zeitung nicht so gerne mag.
Bild: Stoa Kantiana in Kaliningrad, vom Künstler unter CC-BY-NC lizensiert.




Können Sie darlegen, was Ihnen bei der oder anderen Antwort nicht passt? Nur um das Interesse meinerseits zu stillen.