Was ich nicht erschaffen kann vermag ich nicht zu verstehen

Tag 5 – Ein Buch, das Du immer und immer wieder lesen könntest

Bücher, die ihren Reiz nicht nach einmaligem Durchlesen verlieren, gibt es ebensoviele wie Gründe dafür. Besonders interessant scheint mir in dem Zusammenhang, daß sich oft der Beobachtungswinkel auf ein Buch, das was man darin erkennt, mit der Zeit verschiebt.

Als Beispiel dafür möchte ich den Zukunftsroman „Auf zwei Planeten“ von Kurd Laßwitz vorstellen. Das 1897 erschienene Werk beschreibt den ersten Kontakt der Menschheit mit den ihnen technisch weit überlegenen Marsbewohnern – den Nume – der anfänglich sehr fried­lich und verständigungsbereit verläuft. Als jedoch ein Raumschiff der Marsbewohner auf­grund eines Mißverständnisses beschossen wird, kippt die Stimmung und nachdem aus verletztem Stolz keine Seite von ihrer Position abrücken mag kommt es zum Bruch zwischen den Völ­kern. Bestärkt durch ihre technologische Überlegenheit besetzen die Nume die Erde. Bald jedoch regt sich der Widerstand auf beiden Seiten und letzlich gelingt es, die beiden Völker zu einer friedlichen Koexistenz zu führen.

Kurd Lasswitz: Auf zwei Planeten

Laßwitz beleuchtet dabei viele Seiten, bezieht viele soziale und zwischenmenschliche Fak­toren ebenso in seine Überlegungen ein wie technische Fragen (er erwähnt zum Beispiel korrekte Berechnungen und Flugbahnen der Raumreise zwischen den Planeten ebenso wie die Vision der Energieerzeugung aus Sonnenstrahlen). Die Sprache ist dabei kontemporär, ohne in den in späteren Zukunftsromanen (z.B. von Dominik oder Campbell) üblichen allzu technophilen Bereich abzudriften.

In ganz jungen Jahren, als ich jedes Buch, das mir in die Hände kam, verschlang, war für mich „Auf zwei Planeten“ einfach eine aufregende Geschichte, bei der ich zwar einiges nicht verstand, die aber die nötige Handlung sowie Spannung aufwies. Später, als meine Be­gei­ste­rung für Technik erwachte, las ich das Buch unter besonderem Fokus auf die visionären und realistischen Beschreibungen der Errungenschaften der Marsmenschen. Letzlich las ich das Buch als sozialkritischen Roman, der Mißstände in der Gesellschaft ebenso wie „inter­kul­tu­relle“ Zusammenstöße vorwegnimmt und beschreibt. Heute kann ich mich über alle diese Facetten erfreuen und haben eben beim Schreiben dieses Beitrages tatsächlich schon wieder eine halbe Stunde durch das Buch geblättert.
Im Original vom 9. Oktober 2010




omg! liegt dieses buch auf einem SABA9241 receiver? (ich habe dieses teil, ausser bei mir zuhause, nochnie irgendwo anders gesehen)

Recht haben Sie, werte Muse und gut beobachtet dazu. Um diesen Verstärker zu bekommen habe ich damals in der 11. Klasse nicht nur eisern gespart sondern auch eine Deutscharbeit kurz verlassen („Klo, dringend“) um auf der anderen Seite der Schule in der Bibliothek an einem Internetrechner schnell das ebay-Angebot zu „schießen“ – die bestangelegten 120 Mark, an die ich mich erinnern kann. Wenn Sie jetzt auch die dazugehörigen Canton GLE 70 sähen wären Sie vermutlich noch mehr aus dem Häuschen ;-)

Übrigens: willkommen beim Energisten. Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl hier.

gutenmorgen! ja, danke, mir gefällts hier(: und ich werde wiederkommen, allein schon wegen des bücherregals. ich bin neugierig, was da noch so drin steht. und Sie können ja mal ein buch auf die boxen legen (vielleicht leg ich dann mal - so ganz aus dem häuschen - eins auf den 900direct drive;-)
ja, und ich erlaube mir, auf "abonnieren" zu drücken.

Es freut mich, wenn ich Sie unterhalten konnte. Hm, Bilder von den Cantönern… eher nicht. dafür paßt das Format hier glaube ich nicht. Aber schau'n Sie doch mal hier. So, nur in schwarz.