Was ich nicht erschaffen kann vermag ich nicht zu verstehen

Tag 6 – Ein Buch, das Du nur einmal lesen kannst (egal, ob Du es hasst oder nicht)

Als Dankeschön für mein intensives Korrekturlesen seiner Diplomarbeit schenkte mir ein Be­kannter aus tiefer Überzeugung heraus „Winning“ von Jack Welch. Der Ratgeber, ge­schrie­ben vom langjährigen CEO von General Electrics und seiner lovely wife, richtet sich wohl an jene, die gerne gewinnen. Oder gerne gewännen.

Winning

Jedenfalls schlägt dem Leser eine unüberschaubare Wolke an business buzzwords und Bin­sen­weisheite entgegen („Leaders make shure people not only see the vision, they live and breathe it.“) entgegen, die durch die Einbettung in „Jack’s distinctive no b.s. voice“ nicht wirklich besser ertragbar wird. Nach den ersten Seiten beschloß ich, das Buch dennoch zu Ende zu lesen und als Charakterstudie zu verstehen. Ich hielt durch, hatte dann aber end­gültig genug davon. Dummerweise ist es auch schwer, das Ding unauffällig loszuwerden: wem soll man es guten Gewissens weiterverschenken?
Im Original vom 9. Oktober 2010




bookcrossing.

Nein, mal ehrlich, werte Seemuse: dieses Buch möchte ich auch anonym niemandem schenken.

Überhaupt: hat man bei gegenüber jemandem, den man nicht kennt, eine geringere Verantwortung? Können einem dort Fehler oder Ungerechtigkeiten egal(er) sein?

Ist es allgemeinwohlgefährdend, halte ich die endgültige Endsorgung im Altpapier für vertretbar. Andernfalls Caritas oder vielleicht irgendeinem Wirtschaftstrottel, der es verehren würde und sogar Freude dran hätte?

meine erste wahl bleibt, es unter die leute zu bringen.
wenn es denn wirklich unverantwortbar wäre..jadann würde ich: meinen ofen damit einheizen, eine papierfliegerstaffel falten oder sonstiges origamizeug üben, kleine geschenke einpacken, einen brief damit schreiben(auf wunsch erklär ich das näher;) oder es sonstwie in meine kunst einbinden.
1buch - 1000ende möglichkeiten (-;

ps:
ich habs geamazont: 17 von 25 gaben diesem buch 5sterne...

Ungeliebten Verwandten schenken. Das mache ich immer mit Dingen, die ich nicht mehr möchte und die noch wie neu aussehen.
Und besonders bei Büchern kann man sich was nettes dazu ausdenken "Das interessiert dich bestimmt. Ich hab das Buch gesehen und musste direkt an dich denken."

@ Frau Damenwahl: wollen Sie vielleicht die Verteilung an eine Ihrer ortsansässigen Elitessen (m/w) übernehmen?

@ Muse vom See: Amazonbewertungen hin oder her, solange da diese hier die „wertvollste“ ist…
So konsequent kann Management sein, wenn man den Einsichten von Jack Welch folgt: Alles, was es braucht, ist der Siegeswille, ein klares Ziel (im Falle von GE: Erster oder zweiter in jedem Geschäftsfeld), konsequente Entscheidungen und klare Prinzipien (z.B. Six Sigma). Den Rest erledigt dann das Team in Eigenregie. Der Erfolg ist quasi vorprogrammiert.
Das mit dem Brief interessiert natürlich nun: meinen Sie so ein Erpresser-Dingens?

@ Brian/Brianna: Ein Verwandter, der bei mir nächtigte, arbeitete zu der Zeit noch bei GE. Er lief fast wieder rückwärts raus aus der Wohnung, als er das Buch im Regal sah. Die müssen damit ziemlich malträtiert worden sein.

nein, nicht auf erpresserbrief-art, aber so ähnlich:
man streicht alle wörter, die man nicht braucht durch. da kann man sich mehr oder weniger künstlerisch austoben dabei. ich hatte mal ein buch - leider weiß ich weder künstler noch buchtitel - worin es anschaulich dargestellt wäre, aber das ich habe wohl irgendwann mal verliehen und es fand den weg zu mir zurück nicht mehr.